Eine Produktion des Pera Ensembles, World of Pera
Künstlerische Leitung: Michael Hofstetter, Mehmet C. Yesilcay
Die Türkenoper ist ein Genre, das aus dem spätbarocken und klassischen Musikschaffen nicht weg zu denken ist. Doch die europäische Version vom Leben am Sultanshof pendelt stets zwischen der Darstellung machtgieriger, blutrünstiger Herrscher und der schwül-erotischen Atmosphäre des Harems. Es ist also nicht nur an der Zeit, das Genre neu zu definieren, sondern die Welt des Serail einmal so zu zeigen, wie sie wirklich war. In vier Opernszenen, die nach dem Prinzip des barocken Pasticcio konzipiert sind, nimmt das Pera Ensemble das Publikum mit auf eine faszinierende Reise in neue (Klang-)Welten voller Leidenschaft, Hingabe, Liebe und dem Streben nach Macht. Die musikalische Umsetzung erfolgt abseits der ausgetretenen Pfade von Turkomanie und Exotismen. Durch die kongeniale Verbindung von westlicher Barockmusik und klassischer türkischer Kunstmusik wird hier das aus dem 18. Jahrhundert bekannte Konzept des ästhetischen Schocks für ein weltoffenes Publikum von heute aufbereitet.
Wie erfolgreich das sein kann, zeigt die Vorgängerproduktion „Amor oriental“, erschienen bei Sony BMG/Deutsche Harmonia Mundi, die von der Kritik enthusiastisch gefeiert wurde: „(...)bei der Konzeption und ihrer Umsetzung ganze Arbeit geleistet und ein rundum stimmiges Programm arrangiert, das den Zuhörer ganz neue Facetten an Händels Musik entdecken lässt. Dessen Arien mit orientalischen Instrumenten durchwoben zu hören, wirkt nämlich verblüffend natürlich, gar nicht als Fremdkörper, sondern vielmehr so passend, als müsste es so klingen“ (Rondo-Magazin) und: „Manchmal kann Multi-Kulti wirklich magisch sein, man muss nur wissen wie.“ (Die Welt)